Die Düsseldorfer Kunstakademie

 

Den Ruf Düsseldorfs als Stadt der Künste begründete nicht nur die von Jan Wellem gegründete Gemäldegalerie, sondern auch die Kunstakademie der Stadt. Nachdem im Jahr 1762 der Inspektor der Gemäldegalerie, Wilhelm Lambert Krahe, seine Zeichenschule ins Leben gerufen hatte, ernannte der Kurfürst Carl Theodor die Zeichenschule zur „Akademie der schönen Künste“. Solche Akademien waren zu Anfang des 18. Jahrhunderts in beinahe ganz Europa entstanden, entsprechend dem Vorbild der „Académie des beaux Arts“ in Paris, und erfüllten das spätbarocke Repräsentationsbedürfnis des Herrschers.

Der Düsseldorfer Kunstakademie kam die Existenz der Gemäldegalerie sehr zunutze. Hier konnten die Studenten nicht nur die berühmten Bilder studieren, sie konnten sich auch im Kopieren und Nachstechen üben. Dennoch fehlte es den Studenten an geldbringenden Aufträgen, besaß Düsseldorf doch keinen kurfürstlichen Hof mehr, der Garant für Aufträge gewesen wäre. Als dann nach dem Abzug der Franzosen, die die Galerie von 1794 bis 1801 evakuiert hatten, die Galerie nach München gebracht wurde – dort sind die Bilder noch heute in der Alten Pinakothek zu sehen -, zog es auch die Düsseldorfer Künstler an den Hof nach München.

Bevor jedoch die Akademie in der Bedeutungslosigkeit zu versinken drohte, ernannte die preußische Regierung sie zur „Zentralanstalt für die Kunstbildung in den Rheinlanden und zur Beförderung der Kunstentwicklung“, deren erster Direktor Peter Cornelius wurde. Weltweites Ansehen errang die Akademie unter dessen Nachfolger Wilhelm v. Schadow, der von 1826 bis 1859 in Düsseldorf tätig war. Der Ruhm der Akademie verbreitete sich weltweit, so daß sich sogar im Jahre 1849 in New York die „Düsseldorfer Gallery“ gründete. Ansehen und wirtschaftliche Stellung der Künstler stieg, ihr Selbstvertrauen wuchs, es formierte sich 1844 der „Künstlerverein“, aus dem vier Jahre später der „Malkasten“ hervorging.

 

 

 

Die Düsseldorfer Kunstakademie

 

Im Jahre 1875 begann der Bau des Gebäudes an der heutigen Eiskellerstraße, der 1879 beendet wurde. Das dreigeschossige Gebäude, welches sich eng an den Renaissancestil anlehnt, ist 158m lang und steht in der Tradition von Schinkels Berliner Bauakademie.

Um die Jahrhundertwende, bis in die 20-er Jahre hinein, befand sich die Kunstakademie in einer tiefen Krise, aus der sie erst durch die Berufung bedeutender Künstler wie z.B.  W. Kreis, Ewald Mataré oder Paul Klee gerissen wurde. In jüngerer Zeit sorgten vor allem die Künstler um die Gruppe Zero, sowie Joseph Beuys und dessen Schüler für Aufsehen.