Landeshauptstadt NRW

 

Mit der Verordnung Nr. 46 der Militärregierung Deutschland – Britische Zone“, die am 23. August 1946 die Auflösung der  ehemaligen Provinzen Preußens, die sich in der britischen Zone befanden, besiegelte wurde das Land Nordrhein-Westfalen aus der Taufe gehoben. Gleichzeitig wurde verfügt, daß Düsseldorf die Hauptstadt des neu gegründeten Landes werden sollte. Der britische Zivilgouverneur und Beauftragte der Militärregierung, William Asbury,  hatte seinen Sitz im Stahlhof. Dieses Gebäude in der Bastionstraße, gebaut 1904, war lange Zeit Verwaltungsgebäude des Stahlwerksverbandes, einem Zusammenschluss der deutschen und luxemburgischen Stahlwerke, gewesen und stand für den Weg Düsseldorfs zum „Schreibtisch des Ruhrgebiets“. Nach 1945 bildete es zunächst  die Kommandozentrale der amerikanischen, dann der britischen Besatzungsmacht, welche ihn bis 1958 als Stützpunkt beibehielten.

Am 2. Oktober 1946 traf sich der von der britischen Besatzungsmacht, die bereits Rudolf Amelunxen zum ersten Ministerpräsidenten des Landes ernannt hatte, einberufene Landtag zu seiner konstituierenden Sitzung im Opernhaus. Dieses 1875 als Stadttheater erbaute Haus war durch die Bombenangriffe des Krieges stark zerstört und nun notdürftig repariert worden.

 

 

Die konstituierende Sitzung des nordrhein-westfälischen Landtages in der Düsseldorfer Oper am 2. Oktober 1946

 

 

 

Zum ersten Präsidenten des Landtags wurde der SPD-Abgeordnete Ernst Gnoss gewählt. Dieser wurde im November durch den Hauptausschuss des Parlaments beauftragt das 1881 erbaute „Ständehaus“ „seinem ursprünglichen Zweck wieder zuzuführen und dem Landtag Nordrhein-Westfalen ein würdiges und zweckmäßiges Heim zu schaffen.“. Im Ständehaus des Architekten Julius Raschdorff, der auch den Berliner Dom entworfen hatte, versammelten sich lange die Stände der preußischen Rheinprovinz. Unter Gnoss´ Nachfolgern Dr. Robert Lehr und Josef Gockeln, beide CDU, wurde der Wiederaufbau des Gebäudes, der häufig aus Ermangelung an Baumaterialien stillstand, vorangetrieben. Am 15. März wurde das Ständehaus als Sitz des Nordrhein-Westfälischen Landtags eröffnet.

Doch bald schon wurden die Räumlichkeiten des Ständehauses zu klein für die Bedürfnisse des Landtages, selbst der Bau eines Verwaltungsgebäudes in unmittelbarer Nähe des Ständehauses konnte keine Abhilfe schaffen. Eine Erweiterung des Baus stieß in der Düsseldorfer Bürgerschaft auf starke Ablehnung.

So wurde am 7. Dezember 1978 durch den Hauptausschuss des Landtags der Beschluss gefasst, für den Landtag ein neues Gebäude zu errichten. Das Düsseldorfer Architektenteam Eller, Maier, Moser, Walter und Partner, für deren Modell man sich entschied, entwarfen einen imposanten Rundbau in dessen Mitte sich der Plenarsaal befindet. In unmittelbarer Nähe zum Ständehaus gelegen, ist das Gebäude eingebettet in den Rheinpark Bilks, in dem sich auch der 234m hohe Rheinturm befindet.

Mehrere Regierungsgebäude befinden sich in der Nähe des Parlamentsgebäudes, u.a. das Ministerium für Bundesangelegenheiten in der Wasserstraße 8, das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales am Horionplatz 1, die Staatskanzlei und das Presseamt am Mannesmannufer 1a und der Sitz des Ministerpräsidenten im Horion-Gebäude an der Haroldstraße 2. Der heutige Ministerpräsident Clement (SPD) verlegte seinen Sitz in das 1999 erbaute „Stadttor“.

 

Der 1988 eröffnete NRW-Landtag