Die Gegenreformation

 

Die Gegenreformation, die 1648 mit dem „Westfälischen Frieden“, dem Ende des Dreißigjährigen Krieges, weitgehend auslief, war eine Gegenbewegung derb römisch-kathlischen Kirche auf die Reformation.

Die römisch-katholische Kirche war durch die Erfolge der Reformation stark in Bedrängnis geraten, so daß es vonnöten war, die verlorenen materiellen, politischen und geistigen Positionen zurückzuerobern, und sich selbst durch Reformschritte anzupassen.

Durch Beschlüsse des Konzils von Trient, welches mit Unterbrechungen von 1545-1563 tagte, sollte dies eingeleitet werden. Diese sahen eine Stärkung der päpstlichen Autorität, eine deutliche Abgrenzung der katholischen Kirche zu den protestantischen Glaubenslehren, sowie kirchenorganisatorische Reformschritte vor.

Wichtigstes Instrument dieser Bemühungen sollte der 1539 von Ignatius von Loyola gegründete Jesuitenorden werden. Dieser Priesterorden, streng organisiert, bekannt für absoluten Gehorsam und Disziplin seiner Mitglieder, errichtete im ganzen Reich Niederlassungen, deren Aktivitäten durch päpstliche Nuntiaturen koordiniert wurden. Ab 1552 wurden für diesen Orden Priester am römische „Collegium Germanicum“ ausgebildet.

Durch die Forcierung der gegenreformatorischen Bemühungen kam es häufig zu offenen Konflikten. Diese, sowie offene Gewalt und geistige Manipulation, waren Garanten dafür, daß die römisch-katholische Kirche Teile des verlorengegangenen Terrains zurückerobern konnte.

In Jülich und Berg wurde von der herzoglichen Regierung unter Johann Wilhelm I. und besonders von Wolfgang Wilhelm (regierte von 1614-1653) Gegenreformation betrieben. Wolfgang Wilhelm, selbst Konvertit, förderte die Niederlassung katholischer Orden, vor allem die der Jesuiten, die Kloster und Kirche St. Andreas zu Düsseldorf errichteten.

 

 

Wolfgang Wilhelm (1578-1653), erster pfalz-neuburgischer Herrscher über Jülich-Berg